Was ist ADHS? Ein umfassender Überblick
Was ist ADHS?
Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist eine neurobiologische Störung, die durch Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität gekennzeichnet ist. Diese Symptome können in verschiedenen Ausprägungen und Kombinationen auftreten und beeinflussen das tägliche Leben und die Leistungsfähigkeit betroffener Personen erheblich.
Kriterien nach dem ICD-10
Laut ICD-10 (International Classification of Diseases) müssen bestimmte Kriterien erfüllt sein, um die Diagnose ADHS zu stellen. Zu den Hauptmerkmalen gehören:
- Unaufmerksamkeit: Schwierigkeiten, die Aufmerksamkeit bei Aufgaben oder beim Spielen aufrechtzuerhalten, häufiges Verlieren von Gegenständen, scheinbar nicht Zuhören, wenn direkt angesprochen.
- Hyperaktivität: Übermäßige motorische Aktivität, wie zappeln oder sich winden, Unfähigkeit, still zu sitzen, übermäßiges Reden.
- Impulsivität: Hinausplatzen von Antworten, Schwierigkeiten, auf die eigene Reihe zu warten, Unterbrechung oder Störung anderer.
Abgrenzung von ADS
ADS (Aufmerksamkeitsdefizitstörung) ist eine Variante von ADHS, bei der die Hyperaktivität weniger im Vordergrund steht. Personen mit ADS zeigen hauptsächlich Symptome der Unaufmerksamkeit, sind oft verträumt und haben Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren, ohne die motorische Unruhe und Impulsivität, die bei ADHS häufig zu beobachten sind.
Medikamentöse Behandlung als ein Baustein
Oft werden Medikamente verschrieben, um Kindern mit ADHS zu helfen, sich in der Schule besser zu konzentrieren. Diese Medikamente können die Symptome mildern und die schulische Leistung verbessern. Die medikamentöse Behandlung erfolgt durch einen Kinder- und Jugendpsychiater. Begleitend zur medikamentösen Therapie können folgende Maßnahmen in meiner Praxis bearbeitet werden: Struktur im Alltag verbessern, Bewegung und Sport in den Alltag integrieren, einen realistischen und gesunden Umgang mit Medien finden.
Weitere Bausteine im Umgang mit ADHS
Strukturierter Alltag: Ein geregelter Tagesablauf mit festen Zeiten für Aufstehen, Essen, Lernen und Schlafen hilft, eine stabile Routine zu etablieren. Klare Regeln und strukturierte Aufgaben unterstützen die Betroffenen dabei, sich besser zu orientieren und zu konzentrieren.
Hier können auch Eltern-Kind-Gespräche helfen, den Alltag besser zu strukturieren.
Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse kann positiv auf die Symptome von ADHS wirken. Studien haben gezeigt, dass bestimmte Nährstoffe, wie Omega-3-Fettsäuren, eine Rolle bei der Regulation von Gehirnfunktionen spielen können.
Eingeschränkter Medienkonsum: Eine Reduzierung der Zeit vor Bildschirmen (TV, iPad, Handy) ist ratsam, da übermäßiger Medienkonsum die Symptome verschlechtern kann.
Viel Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivität hilft, überschüssige Energie abzubauen und kann die Konzentrationsfähigkeit verbessern. Sportliche Aktivitäten sollten fest in den Alltag integriert werden.